Die Krankheitszeichen bzw. Symptomatik von schizophrenen Erkrankungen können in die Kategorien positive Symptome und negative Symptome eingeteilt werden. Positive Symptome sind charakterisiert durch Halluzinationen, Wahnideen und formale Denkstörungen und es wird vermutet, dass diese Symptome eine Dysfunktion der Dopamin-erzeugende Neuronen zugrunde liegt.
Diese Symptome treten vor allem in akuten Stadien schizophrener Erkrankungen auf und sind eine „Coping Strategie“ für die negativen Symptome.
Sie führen allerdings zu einem sozialen Rückzug bzw. Betroffene werden anhand der Abnormalität ihre Reaktionen von ihrem Umfeld ausgeschlossen. Positive Symptome können mit Neuroleptika (Pyschopharmaka) gut angesprochen werden.Negative Symptome zeigen das klinische Mangelsyndrom („clinical poverty syndrom“; Wing u. Brown 1970) auf, mit sozialem Rückzug, Verlust der Willenskraft, affektiver Abstumpfung und Inhaltsarmut. Diese Symptome lassen sich kaum mit Neuroleptika behandelt werden und man vermut, dass diese Symptome mit strukturellen Abnormalitäten des Gehirns (Ventrikelvergrößerung und Verminderung.
Diese zwei Kategorien, positiv und negativ können gleichzeitig vorhanden sein. Diese zwei Kategorien und ihre Symptome können wie folgend zusammengefasst werden:
Positive Symptome der Schizophrenie
- Halluzinationen: Wahrnehmungen ohne reale (externe) Reizquelle. Öfters akustisch, d.h. gehörte Stimmen, die mit dem Betroffenen reden, über ihn reden, Befehle erteilen oder kommentieren. Sie können bedrohend oder unterstützend sein. Ein Beispiel: Ein Betroffener bekommt Befehle von Elton John erteilt, der ihm sagt, was er zu tun hat.
- Wahnbildungen oder inhaltliche Denkstörung: Sinneswahrnehmungen, die eine abnorme Bedeutung haben, die objektiv nicht vorhanden ist. Sind meistens ichbezogen. Inhalte sind meistens bizarr und ungewöhnlich. Verfolgungswahn, Liebeswahn, Schuldwahn und Eifersuchtwahn kommen oft vor. Ein Beispiel: Ein Mann behauptet, er sei von George Michael verfolgt und sieht im öfters in öffentlichen Plätzen hinter ihm her. George Michael ist in ihm verliebt und will unbedingt mit ihm schlafen.
- Formale Denkstörungen: Denkzerfahrenheit (zusammenhangsloses und alogisches Denken, eventuell Wortsalat), Inkohärenz, Neologism (Wortneubildungen und neue Wortschöpfungen, z.B. Sonnenanfall, Baumfahrt, Radhirschen, Züp, Örpl)
- Parathymie: Keine Übereinstimmung zwischen dem Gefühlsausdruck und dem Erlebensinhalt, z.B. schmerzhafte Gefühle werden von Lachen begleitet, Betroffene sagt „ja“ und schüttelt den Kopf gleichzeitig
- Katatone Symptome: Störungen der Motorik und des Antriebs. Einschränkung der Reizaufnahme und relative Bewegungslosigkeit (Stupor); intakte Sprechorgane und Sprachfähigkeit aber Betroffene spricht trotzdem nicht über längere Zeit (Mutismus); Starre eingenommene Körperhaltung (Katalepsie); Schreien, Toben und Herumschlagen mit Aggression, Selbst- und Fremdgefährdung (katatone Erregungszustände);Betroffene verweigert sich sämtlichen Bitten nachzukommen bzw. mach das Gegenteil (Negativisumus); Betroffene führt Aufträge wir ein Automaton aus (Befehlsautomatie).
Negative Symptome der Schizophrenie
- Affektverflachung: Innere Leere, Mangel an Freude, Apathie und Gleichgültigkeit
- Antriebslosigkeit: Fehlende Energie und Initiative, Willensschwäche, Bewegungsarmut
- Sperrung: Abbruch des flüssigen Gedankenganges scheinbar ohne Grund. Nach einer Pause ist es möglich, dass der Sinnzusammenhang wieder aufgenommen werden kann. Betroffene erlebt eine Sperrung als „Abreißen von Gedanken“
- Verarmung an sozialen Kontakten: langfristiger Rückzug, Betroffene ist eher alleine. Eventuelle körperliche Vernachlässigung.
Psychotherapeut (systemische Familientherapie), Paartherapeut (ICEEFT), Senior Coach Coach (ACC, IOBC), Hypnotherapeut, Traumatherapeut. Mitglied des Lehrkörpers bei diversen österreichischen und internationalen Fachtagungen sowie Author von diversen Artikeln und Beiträgen in Büchern.
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