"Stress, ist nicht einfach eine Folge von Zeitdruck und zu vielen Terminen. Stress hat vor allem mit inneren Einstellungen und Erwartungshaltungen zu tun. Wer seine Ziele zu hoch steckt, steht unter Dauerstress. Und wer die Anforderungen von Familien- und Berufsleben als unvereinbar erlebt, muss auf den Burnout nicht lange warten!"Gunther Schmidt
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Anzeichen und Symptome von Burnout
Burnout setzt übermäßigem Stress voraus
Burnout ist ein Zustand, der sich nach einer längeren Phase von übermäßigem Stress einstellt. Negativer Stress verbraucht innere Kraft und führt schließlich zu einem Erschöpfungszustand – falls die Energiereserven nicht im gleichen Ausmaß durch Erholung aufgeladen werden.
Durch übermäßigen Stress wird auch die Fähigkeit, bestehende und neue Herausforderungen zu meistern, beeinträchtigt. Und darunter leidet wiederum die persönliche Motivation. Betroffene vergleichen diese Dynamik oft mit dem Hamster im Laufrad. Sie versuchen verzweifelt eine Lösung für ihren Zustand zu finden, die Gedanken kreisen um nichts anderes mehr, und genau das führt zu noch mehr Erschöpfung.
Symptome vom übermässigen Stress
Innere Unruhe, fehlendes Abschalten-Können und häufige Schlafstörungen sind die Folge. Gereiztheit, Frustration, Ärger und Verzweiflung machen sich breit und belasten nach und nach wichtige Beziehungen. Dadurch wird das Selbstvertrauen der Betroffenen auch von außen zusätzlich geschwächt. Verzweiflung und steigende Verletzlichkeit von Betroffenen ist für die Gesprächspartner oft schwer verständlich, ihr Verhalten wird als aggressiv, zynisch, misstrauisch und pessimistisch wahrgenommen. Der Körper reagiert meist mit Symptomen wie Schwitzen, Zittern, Kopfschmerzen, Muskelverkrampfung, Herzklopfen, Übelkeit, Durchfall, Schwindel etc. Schließlich wird der Körper anfälliger für Krankheiten, und es können sich ernsthafte Herz- und Magenkomplikationen entwickeln.
Burnout entgegenwirken
Was kann man gegen Burnout tun?
Es ist wichtig, dass Betroffene beginnen, achtsamer mit sich umzugehen. Das heißt konkret, einen neuen Umgang mit den eigenen Energiereserven zu erlernen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann die Energiereserven aufgetankt werden müssen – und zwar rechtzeitig, bevor Notmaßnahmen erforderlich sind.
Befindet man sich bereits im Burnout, dann lautet das Maxime: Wenn das, was Sie machen, nicht funktioniert, dann machen Sie etwas anderes. Werden Sie achtsamer, und hören Sie auf, sich so viel zuzumuten! Stellen Sie sich selber die Frage, mit welchen Handlungen und Aufgaben Sie unmittelbar aufhören können, um Energie zu konservieren. Was können Sie abgeben? Wer kann Sie entlasten? Wo können Sie Unterstützung bekommen?
Wichtig ist es, unmittelbar Freiraum zu schaffen, damit die Kraftreserven sich erholen können. Manche Betroffene stehen dann einerseits vor der Frage, was Sie mit dem neu gewonnen Freiraum überhaupt anfangen sollen, andererseits wollen sie den Erholungsprozess beschleunigen, um möglichst schnell wieder leistungsfähig zu werden. Allerdings muss in der Folge die Sinnhaftigkeit einer derartigen Einstellung überprüft werden. Der eigene Druck, schnell vieles erledigen zu müssen, war vielleicht der Auslöser für den Zustand des „Ausgebrannt-Seins“, und es geht jetzt hauptsächlich darum, etwas Neues auszuprobieren.
Entschleunigung ist angesagt
Entschleunigung ist angesagt, es ist Zeit, mit einem gesunden, ausgeglichenen Lebensstil zu beginnen. Falls Sie damit nicht gleich etwas anfangen können, dann stellen Sie sich die Frage, was Sie früher in Ihrem Leben oder gar in der Kindheit getan haben, um sich zu entspannen. Womit können Sie anfangen, um Ihrem Körper Gutes zu tun? Was hat Ihnen Spaß gemacht und war hilfreich, abschalten zu können?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden sowie alte Verhaltensmuster zu durchbrechen und neue zu erlernen, kann es manchmal hilfreich und vielleicht auch notwendig sein, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychotherapie und Berufscoaching helfen, über sich und das eigene Leben zu reflektieren. Diese können neue Ideen, Perspektiven und psycho-edukative Informationen vermitteln. Sie trainieren neue Kommunikationsstrategien und Verhaltensweisen, sie dienen dem Ausbau und der Wiederentdeckung von nützlichen Stärken, Fähigkeiten und Strategien aus der Vergangenheit.
Behandlung von Burnout - Ansätze
- Es müssen die Hauptthemen identifiziert werden, die einen wesentlichen Beitrag zum Burnout-Verlauf gemacht haben.
- Es müssen neue Ziele ausgearbeitet werden, die wieder Freude am Leben und an der Leistung bringen.
- Gemeinsam mit der/dem Psychotherapeutin/en bzw. Coach wird erarbeitet, wie der Burnout-Verlauf unterbrochen werden kann, bzw. es werden Maßnahmen gefunden, wie Burnout-Fallen vermieden werden können.
- In der Zielfindungsphase wird eine Vision für ein gesünderes und ausgeglichenes Leben entworfen. Diese Vision sollte alle Aspekte des eigenen Lebens berücksichtigen – Beruf, Familie, Beziehung, Freunde, Freizeit und Spaß, Spiritualität und Gesellschaft. Im Rahmen der Burnout-Behandlung kann der Coach bzw. Psychotherapeut edukative Information vermitteln, aber auch unterstützende Techniken weitergeben, wie
- Entspannungstraining
- Selbstsicherheitstraining
- Selbstwahrnehmungsübungen
- Verbesserung von Arbeitsabläufen und Time Management
- Konfliktmanagement- und Kommunikationstechniken